Impressionismus und Symbolismus  (1883 - 1923)

 
a) Allgemeines

Ablehnung des Naturalismus, Wunsch nach Entfaltungsmöglichkeiten 


b) Historischer Hintergrund

Blütezeit des weltweiten Imperialismus 
erster Weltkrieg (1914-18), Abdankung Kaiser Wilhelm II. 


c) Verschiedene Gegenströmungen zum Naturalismus

Décadence - sensibel, pessimistisch, überreizt und nervös 
Jugendstil (1895-1914) - »frühlingshaft«, Schaffung eines alltagsfernen schönen Lebens 
Neuromantik (seit 1890) - Gefallen am Nichtalltäglichen, Magischen, Wunderbaren, an Geschichte, Märchen und Mythos, Metaphysik und Exotik 
Neuklassik - Aufgriff der Werte und Formen der klassischen Überlieferungen 
Heimatkunst - Dorfgeschichten, Bauernromane als Reaktion auf Vergroßstädterung 


d) Impressionismus

sehr unpolitisch 
Darstellung subjektiver, vorübergehender Eindrücke, Wiedergabe von Stimmungen 
Bemühung um das treffende Wort, Beiordnung der Aussagen, u.a. durch Synästhesie und Oxymoron 
Themen Liebe und Tod (Liliencron, Rilke, Hofmannsthal) und Kunst und Leben (Hofmannsthal, Mann) 
Detlev von Liliencron (von Liebe und Tod handelnde Adjutantenritte, Kriegsnovellen) 
Hugo von Hofmannsthal (Reitergeschichte und Erlebnis des Marschalls von Bassompierre mit symbolistischem Einschlag, Dramolette Der Tod des Tizian und Der Tor und der Tod, Komödie Der Schwierige mit Nachkriegszeit als Hintergrund) 
Rainer Maria Rilke (von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, teilweise autobiographische Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge mit Selbstverwirklichungsproblemen und Daseinsängsten in der modernen Großstadt als Thema) 
Arthur Schnitzler (Typisierung des Décandent in Anatol, »Höhepunkt der impressionistischen Episodendramatik« (Karl Riha) Der Reigen, Vermischung von Phantasie, Spiel und Wirklichkeit in Der grüne Kakadu) 
Thomas Mann (Novellen Tonio Kröger, Darstellung Venedigs als Stätte des kulturellen Verfalls in Der Tod in Venedig) 


e) Symbolismus

nach dem Manifest des Symbolismus (Jean Moréas) 
Steigerung der Musikalität der Sprache 
Verwendung von Symbolen 
idealistisch, teilweise spiritualistisch 
Stefan George (Programmschrift Blätter für die Kunst, Gedichte Der Herr der Insel, Im Windes-Weben, Das Wort, Der Teppich) 
Hugo von Hofmannsthal (Novelle Das Märchen der 672. Nacht, erfundener, von einer allgemein grassierenden Sprachkrise handelnder Brief des Lord Chandos, Festspiele Jedermann und Das Salzburger große Welttheater, Der Rosenkavalier) Rainer Maria Rilke (Neue Gedichte, u.a. Der Panther, Spanische Tänzerin, mystische Visionen in den Duineser Elegien, Sonette an Orpheus) 

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