Die schönsten deutschen Heimatsagen 

Die Zwerge vom Goldberg

In alter Zeit lebten bei Hagen in einer Höhle im Goldberg Zwerge. Heimlich halfen sie den Menschen bei ihrer Arbeit. Am Fuße des Goldbergs lag eine Schmiede. Oft kamen des Nachts die Zwerge aus ihrer Höhle. Sie gingen in die Schmiede. Dort fachten sie die Glut wieder an und schmiedeten Schwerter, Messer und Sensen. Sie ver-schwanden wieder, ehe die Schmiede zur Arbeit kamen.
Die Schmiede freuten sich über ihre unsichtbaren Hel-fer, denn die Zwerge schmiedeten viel bessere Klin-gen. Der Schmiedemeister verkaufte sie mit hohem Gewinn.
Die Leute glaubten, daß die Zwerge einen goldenen Schatz in ihrer Höhle hüteten. Zu gern hätten sie diesen Schatz gehabt. Sie beschlossen, den Schatz zu rauben.
Eines Nachts beobachteten die Schmiede, wie die Zwerge die Werkstatt verließen. Sie hielten den letzten der Zwerge fest. Der Zwerg bat, sie möchten ihn doch frei lassen. Dafür wollte er sie in die Höhle führen und reich beschenken. Dort dürften sie aber weder sprechen noch streiten.
Der Zwerg führte sie in die Höhle. Als die Schmiede die goldenen Schätze entdeckten, stürzten sie sich darüber. Jeder wollte am meisten haben. Sie stritten darum und schrien sich an.
Da stieß der Zwerg an die Decke der Höhle. Sie stürzte herab und tötete alle Schmiede.
Kein Zwerg wurde seitdem mehr gesehen. Die freundlichen Helfer waren und blieben verschwunden.