a) Allgemeines
Bezeichnung abgeleitet von »Romanze«
und »Roman«
von England ausgehende geistliche Strömung,
gegen Aufklärung gerichtet
Sehnsucht nach Vereinigung von Natur und
Geist
blaue Blume als Symbol für romantische
Poesie
b) Zwischen Klassik und Romantik
Nichteinhalten weder des klassischen noch
des romantischen Programms einiger Dichter, Entwicklung ganz persönlicher
Eigenheiten, demnach keine Einordnung
Johann Peter Hebel (Idylliker, mundartliche
Dichtung Alemannische Gedichte, Kalendergeschichten Schatzkästlein
des Rheinischen Hausfreundes)
Jean Paul (bekannter Erzähler, schuf
sonderbare Romanhelden unter dem Einfluß englischer Romane, Auswirkungen
auf den Realismus, Leben des vergnügten Schulmeisters Maria Wuz in
Auenthal, Leben des Quintus Fixlein, Erziehungsroman Titan)
Friedrich Hölderlin (Reimhymnen,
Gedichte, Briefroman Hyperion)
Heinrich von Kleist (damals unbeachteter
Dramatiker, Studie Über das Marionettentheater, schrieb über
die Unfähigkeit der Unterscheidung zwischen Wahrheit und Täuschung
in Prinz Friedrich von Homburg, im Schauspiel Amphitryon und im Lustspiel
Der zerbrochene Krug)
c) Ältere oder Frühromantik
Ideale wie die »Universalpoesie«,
Vermischung aller Gattungen (Schlegel)
Entgrenzung, Romantisierung nach Novalis
Durch Nichterreichen dieser Ideale Entstehung
des offenen Fragments und der romantischen Ironie
Johann Gottlieb Fichte (Schüler Kants,
Wissenschaftslehre)
Friedrich Schlegel (Programm der Frühromantik
im 116. Athenäum-Fragment)
August Wilhelm Schlegel (wie Friedrich
Schlegel vornehmlich Literaturtheoretiker, -historiker, -kritiker und Übersetzer)
Wilhelm Heinrich Wackenroder (prägte
den religiös-unkritischen Erlebnisstil der Romantik, Herzensergießungen
eines kunstliebenden Klosterbruders)
Ludwig Tieck (romantische Auseinandersetzung
mit der Kunst im Roman-Fragment Franz Sternbalds Wanderungen, witzige,
romantische Ironie in der Märchenparodie Gestiefelter Kater)
Friedrich von Hardenberg [=Novalis] (Preisung
der Nacht als geheimnisvolle, neue Welt in Hymnen an die Nacht, biographisches
Romanfragment Heinrich von Ofterdingen)
Bonaventura (Darstellung der Nacht als
sinnloses und groteskes Chaos (im Gegensatz zu den »Hymnen an die
Nacht«) in den Nachtwachen)
c) Jüngere, Hoch- oder Spätromantik
Führungsübernahme einer etwas
jüngeren Generation um 1805 in Heidelberg
Verzicht auf philosophische Spekulationen
und theoretische Überlegungen
Sammlung von Märchen, Sagen und Volksbüchern
Patriotismus durch Napoleonische Fremdherrschaft
Clemens Brentano (Enkel Sophie La Roches,
hervorragender Lyriker, sehr bekannte Volksliedsammlung
Des Knaben Wunderhorn, Kunstmärchen Gockel, Hinkel und Gackeleia,
realistische und
märchenhafte Elemente in der Schicksalsnovelle Geschichte vom braven
Kasperl und dem
schönen Annerl)
Jacob und Wilhelm Grimm (Sammlung und Herausgabe
altdeutscher Texte, Kinder- und Hausmärchen,
das zweiunddreißigbändige Mammutwerk Das Deutsche Wörterbuch,
Grammatik,
bedeutende Vorarbeiten zur Germanistik)
Joseph Freiherr von Eichendorff (einfache,
volksliedhafte Gedichte, Romane Ahnung und Gegenwart und
Dichter und ihre Gesellen, Novellen Das Marmorbild,
Aus dem Leben eines Taugenichts, Das Schloß Dürande)
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann »Gespensterhoffmann«
(Märchen ähnlich Eichendorffs »Taugenichts«
Der goldene Topf, die Kriminalnovelle Das Fräulein von Scuderi und
der
Schauerroman Die Elixiere des Teufels mit viel Gruselwirkung)
Friedrich de la Motte Fouqué (Märchen
Undine),
Adelbert von Chamisso (Peter Schlemihls
wundersame Geschichte)
Justinus Kerner (Die Seherin von
Prevorst), Ludwig Uhland (Balladendichter),
Gustav Schwab (Die schönsten Sagen
des klassischen Altertums),
Wilhelm Hauff (historischer Roman Lichtenstein,
Märchen Die Karawane und Das Wirtshaus im Spessart)
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