Rechtschreibung von Konsonanten


Manche Konsonanten klingen beim Sprechen gleich  -  und schon hat man beim Schreiben ein Problem!
 

oder t    dd - dt oder tt     th   tz     oder p     oder  k     oder ch    ig  oder  ich
 
ck     ks - cks - x - chs


oder t

1.  Verlängerung  oder   Ableitung

     Um herauszufinden, ob Wörter im Auslaut mit d oder t geschrieben werden, gibt es einen einfachen Trick:
     man verlängert sie, indem man z. B. die Pluralform oder den Genitiv bildet
     oder man leitet sie von anderen Wörtern der Wortfamilie ab.

     Beispiele für Verlängerung:   Hund - Hunde (des Hundes),  Geld - Gelder (des Geldes),  Wand - Wände              bei Schreibung mit d.

                                                Ort - Orte (des Ortes),   Wort - Wörter (des Wortes),  Brot - Brote (des Brotes)   bei Schreibung mit t. 

     Beispiele für Ableitung:         rund - runder,  Leid - leiden,  Neid - neidisch,  endlich - Ende,  bald - baldigst          bei Schreibung mit d.

                                                bunt - bunter,   hart - Härte,  Geleit - leiten,  gilt - gelten,  Rat - raten                       bei Schreibung mit t. 

     Beachte:   Für manche Wörter gibt es keine Verlängerung oder Ableitung; man muss sich ihre Rechtschreibung einprägen.

                                                und,  sind,  irgend,  nirgends,  niedlich,  redlich
 

2. Tod  oder  tot

    Das Nomen (Substantiv) "Tod" wird mit  d  geschrieben. (Auch der Tod, ich meine natürlich das Wort, lässt sich herleiten:  des Todes.)
    Das Adjektiv "tot"  wird mit   t  geschrieben (tot - töten).

    Ebenfalls mit  d  geschrieben werden alle Wörter, die sich vom Nomen "Tod" herleiten.

    Beispiele:    Todfeind (so feindlich wie der Tod),  todsicher (so sicher wie der Tod),  todernst (so ernst wie der Tod)

    Ebenfalls mit  geschrieben werden alle Wörter, die sich von "tot" (tot sein) oder "töten" herleiten.

    Beispiele:    totlachen, totfahren, totarbeiten, totschlagen, totärgern, totdrücken, totschweigen; der Tote, die Totgeburt


 
 
 
 
 
dd - dt oder tt

   Die unterschiedliche Herkunft und Entwicklung der Wörter in der Sprachgeschichte  hat zum Nebeneinander von d, dt, t und tt geführt.
   In den meisten Fällen lässt sich die richtige Schreibung auch bei  dt und tt   herleiten.
   In anderen Fällen muss man sich die richtige Schreibung merken.

   Beispiele:    Gewandtheit - gewendet,   Gesandtschaft - gesendet; 
          aber: die Verwandtschaft, die Stadt, das Stadttheater, der Stadtteil

                    die Statt - die Stätte (Gedenkstätte),  der Statthalter, die Werkstatt, die Bestattung, anstatt, stattlich
 

   Mit  dd schreibt man nur sehr wenige Wörter, die zumeist aus dem Niederdeutschen stammen:

                    buddeln,  paddeln;  Kladde,  Kuddelmuddel,  Pudding,  Widder.


 
 
th

   Das im Englischen sehr häufige th begegnet uns im Deutschen nur noch recht selten, nämlich

   1.  in Eigennamen:                          Agathe, Dorothea, Edith, Elisabeth, Elsbeth, Käthe, Lisbeth, Martha, Othello, Ruth, Theodor, Therese, Thor

   2.  in Lehn- oder Fremdwörtern:  Apotheke, Asthma, Atheismus, Athlet, Äther, Bibliothek, Thema, Theorie, Thermostat, Theke, Thron,
                                                            Zither.
 
 

 tz

1. tz   ist eine besondere Form der Konsonantenverdopplung und steht anstelle von zz.

2. tz   steht nur nach kurzen Vokalen, aber niemals nach langen Vokalen oder Diphthongen.

3. tz   steht niemals nach   l,  m,  n,  r.   (Herz, Kanzler, Kerze, kurz, Salz, Scherz, Schmerz) 

      Beispiele:   Platz, Metzger, Putz, putzen, Schmutz, schmutzig, Schutz, Witz, witzig.

 
 
 
oder  p

   Auch bei  b  oder  p  findet man zumeist durch Verlängerung oder Ableitung die richtige Schreibweise.

   Kalb - Kälber,  Lump - Lumpen

   er gibt - geben,  er pumpt - pumpen,  er schreibt - schreiben

   selbständig - selber.
 

   Auch hier gibt es manchmal keine Ableitungs- oder Verlängerungsmöglichkeit; dann muss man sich die richtige Schreibweise merken.

   Abt, Abbau, abzählen, Erbse, Herbst, hübsch, Krebs, nebst, ob, obgleich, Obst                                            bei Schreibung mit  b

   Gips, Haupt, Hopfen, hopsen, Kaplan, Kapsel, Klaps, Klempner, Knirps, Mops, Papst, prompt,
   Propst, Raps, Schlips, Schnaps, September, Stöpsel, Reptil, Rezept, Zepter.                                                  bei Schreibung mit  p
 
 

   Mit bb schreibt man nur wenige Wörter, die meist niederdeutschen Ursprungs sind:

   Ebbe, knibbeln, Krabbe, krabbeln, Robbe, schrubben
 

   Mit  pp  schreibt man:

   foppen, Galopp, Kappe, klappern, knapp, Knappe, Kuppel, Kupplung, Rappe, Rappel, rappeln, Rippe, 
   Schlappen, Schleppe, Schoppen, Schuppen, Stoppschild, Stoppuhr, tipptopp, trippeln, zappeln.



 
oder  k

    Im Auslaut klingen  g  und  k  zumeist gleich. 

 
   Auch hier helfen unsere beiden Tricks  (Verlängerung und Ableitung)  weiter.
 
 
   Tag  -  Tage,       Sog  -  saugen,      jung - jünger
 
   Tank - Tanker,   Gestank - stinken.

   Unterscheide:   er hängt  (von hängen)  -  er henkt  (von henken, Henker);   er klingt (von klingen)  -  er klinkt (von klinken / ausklinken)

 
 
 
 
g oder   ch
 
   In manchen Wörtern klingen g  und  ch  sehr ähnlich.
   Durch unterschiedliche Schreibung ergibt sich aber eine unterschiedliche Bedeutung!
 
   Flug  (fliegen)   -   Fluch  (fluchen),      du magst  (mögen)   -  du machst  (machen),    sagte  (sagen)  -  sachte  (im Sinne von sanft, behutsam),

   taugt  (taugen)  -  taucht  (tauchen),   ihr lagt  (liegen)  -  ihr lacht (lachen),

   auch:   Magd  -  Macht,     Jagd  -  Jacht,    er siegt  -  er siecht (dahin)
 
 
 

-ig  oder   -ich
 

   Nachweis durch Verlängerung  oder  Ableitung

   Essig, Hallig, Honig, Käfig, König, Mennig, Pfennig, Reisig, Zeisig;

   brenzlig, drollig, kitzlig, knifflig, mühselig.

   Bottich, Dietrich, Drillich, Enterich, Fähnrich, Fittich, Kranich, Lattich, Mostrich, Pfirsich, Rettich, Teppich, Wegerich, Wüterich;

   allmählich, gräulich, schrecklich.
 
 
 
 
 

ck

 
  1. ck ist eine besondere Form der Konsonantenverdopplung und steht anstelle von kk.

  2. ck steht nur nach kurzen Vokalen, aber niemals nach langen Vokalen oder Diphthongen.

  3. ck steht niemals nach  l,  m,  n,  r.   (Bank, Kalk, Park, Schrank, Werk)

  Beispiele:  backen, Deckel, hacken, dick, trocken, wacker, Zucker

  Beachte:ck wird nicht getrennt  (ba-cken,  De-ckel,  ha- cken,  tro- cken,  Zu-cker).


 
 
 

ks – cks – x – chs

 
  ks – cks – x und chs  klingen im Auslaut zum Verwechseln ähnlich.

  Leider lässt sich nur manchmal durch Verlängern oder Ableiten die richtige Schreibweise ermitteln; 

  sonst hilft nur Merken oder Nachschlagen.

Beispiele:  links – linker,  Klecks – kleckern,  Knicks – knicken,  Koks – Kokerei.

Aber: Axt,  Boxer,  fix,  Hexe,  Luxus,  mixen,  Mixer,  Plexiglas.

  Und:  Achse, Büchse, Dachs, Deichsel, drechseln, Flachs, Fuchs, Lachs, Luchs, Ochse, wachsen, wechseln. 
 
 


© Udo Klinger, Schwerte/Ruhr 2018 


Grundlagen der deutschen Sprache
 

Kurze und lange Vokale

Der  S-Laut