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Die schönsten deutschen
Heimatsagen
Der Donnerbrunnen auf Hohensyburg
Einer der ältesten sassischen Wohnsitze ist wohl Hohensyburg (Sigeberg)
an der Ruhr. Die Spitze des Berges ist durch Ringwälle befestigt,
die Kirche soll in karolingischer Zeit gegründet sein, obschon der
älteste Hauptbau wohl erst aus dem zwölften, die Chorabrundung
aus dem dreizehnten Jahrhundert sein mag. Merk-würdig ist der Kirchhof
an dieser Kirche, der statt der sonst allgemein üblichen Grabkreuze
nur Tafeln mit rundem Aufsatz, oder bei Ehepaaren Doppeltafeln mit zwei
Abrundungen zeigt. Auf der Tafel steht zwischen einem Säulenpaar,
das einen Rundbogen trägt, die Grabschrift.
Nahe der Kirche liegt die Petersquelle, die früher Donarbrunnen
genannt wurde. Das Wasser dieser Quelle galt als heilkräftig und ist
nur ein einziges Mal versiegt. Alte Leute wissen noch, daß Fremde
aus allen Richtungen kamen, sich mit dem Wasser wuschen und als geheilt
wieder in die Heimat wanderten. Der Brunnen ist sogar im Ausland sehr berühmt
gewesen: Eines Tages ist ein Itali-ener nach einem Gelübde angekommen,
hat sich in dem Brunnen gewaschen und ist dann auf bloßen Händen
und Füßen den Berg hinauf und dreimal um die Kirche gekrochen.
Er verrichtete ein Opfer - welches aber der Pastor, weil der Italiener
reformierter Religion gewesen war, den Armen gab -, bekleidete sich und
fuhr nach Hause.
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