Historischer
Hintergrund
Der Sturm und Drang wurde nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich
Maximilian Klinger benannt.
Er entstand in der Zeit des Absolutismus.
Der Sturm und Drang war ein Gegenprogramm der Aufklärung und eine
Auflehnung gegen den Absolutismus.
Der Sturm und Drang blieb immer eine rein literarische Revolution,
die nicht von einer revolutionären politischen Bewegung im Volk getragen
wurde.
Charakterisierung
der Epoche
Die zornigen jungen Männer der Epoche, die für den absoluten
Staat gefährliche Freiheitsideen aufgriffen, erregten Aufsehen mit
ihrem ungeheuren Pathos und Genie. Sie protestierten gegen die Unterdrückung
des Bürgers durch die absolutistischen Fürsten. Meist blieben
aber sowohl Proteste als auch Sympathien auf dem Papier; denn die politischen
Verhältnisse
(Kleinstaaterei, Machtmissbrauch der Fürsten, Rechtsunsicherheit,
Zensur) erlaubte es den Schriftstellern nicht, sich wirklich ins politische
Leben einzumischen, so dass sie ihren Tatendrang in ihren Werken befriedigen
mussten.
Der bedeutendste Roman der Epoche ist Goethes Briefroman "Die
Leiden des jungen Werthers" : mit dem Sturm von Gesellschaftskritik
und tiefer Natursehnsucht verband er die neue Modewelle der Empfindsamkeit.
Die tragische Geschichte des jungen Werthers traf offenbar den Nerv
der Zeit - der Roman hatte sensationellen Erfolg in ganz Europa (und außerdem
eine verheerende Wirkung auf junge Leute; in Nachahmung des unglücklichen
Selbstmörders Werther gab es eine ganze Welle von Selbstmördern).
Vertreter
Die bedeutendsten Vertreter der Epoche waren
Friedrich Maximilian Klinger (Sturm
und Drang),
Friedrich von Schiller (Die
Räuber),
Johann Wolfgang von Goethe (Die
Leiden des jungen Werthers) und
Jakob Michael Reinhold Lenz (Der
Hofmeister).
Es gab selbstverständlich noch andere Vertreter wie Johann
Georg Hamann,
Johann Gottfried Herder, Friedrich
Leopold oder Heinrich Leopold Wagner,
um
nur einige zu nennen.
Inhaltsangabe
zu Schillers "Die Räuber"
Maximilian Graf von Moor hat zwei Söhne: Karl, der Erstgeborene
ist liebenswert und etwas leichtsinnig,
der jüngere Franz ist zwar hochintelligent, aber auch hässlich
und bösartig. Da Franz die Herrschaft übernehmen will,
muss er erst seinen Bruder Karl aus dem Weg räumen. Dies erreicht
er durch gefälschte Briefe, worauf sein Vater Karl enterbt und verflucht.
Der tief verletzte Karl gründet mit seinem Freund Spiegelberg
eine Räuberbande, während Franz mit der gefälschten Nachricht
von Karls Tod seinen Vater in eine tiefe Verzweiflung treibt und ihn anschließend
in einen Turm sperrt.
Er gibt auch seinen Vater für tot aus und übernimmt die Herrschaft.
Vergeblich versucht er aber Karls Frau Amalia für sich zu gewinnen
. Die Räuber spalten sich in zwei Gruppen auf Karl und seine Anhänger
helfen den Armen, rächen unschuldig Verfolgte und strafen bestechliche
Politiker und Anwälte.
Die Anhänger Spiegelbergs dagegen sind nur brutale Kriminelle.
Ein junger Mann mit dem Namen Kosinski taucht in Karls Gruppe auf und erzählt
Karl seine Lebensgeschichte. Durch die Erzählung muss Karl an Amalia
denken und beschließt, unter falschem Namen ins Schloss zurückzukehren.
Dort erkennt er, dass Amalia ihn immer noch liebt, ihn aber nicht erkennt,
bis er ihr die Wahrheit sagt. Er erfährt von Karls Plänen und
schwört Rache, als er im nahen Wald seinen Vater entdeckt, der verhungern
soll.
Doch der treue Diener Hermann versorgt ihn heimlich. Als Franz erkennt,
dass seine Pläne gescheitert sind, erdrosselt er sich, weil er das
als den einzigen Ausweg sieht.
Karl gibt sich als Räuberhauptmann zu erkennen. Vor Entsetzen
stirbt sein Vater.
Karl flieht, da er ein neues Leben beginnen möchte, doch Amalia
will ihn nicht verlassen und so fliehen sie zusammen.
Doch die übrigen Räuber erinnern Karl an seinen Schwur, dass
er sie nie verlassen wird.
Amalia erkennt, dass sie Karl nicht mehr für sich gewinnen kann
und will Selbstmord begehen.
Doch sie selbst hat nicht Mut und so bittet sie Karl, es zu tun.
Er tötet sie und beschließt, sich der Justiz zu stellen.
Er gibt sich einem armen Tagelöhner mit kinderreicher Familie gefangen,
damit dieser das hohe Lösegeld bekommt, dass auf die Ergreifung des
Räuberhauptmannes ausgesetzt ist.
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