Sturm und Drang   (1767 - 1785)


 
 
Historischer Hintergrund

Der Sturm und Drang wurde nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Maximilian Klinger benannt. 
Er entstand in der Zeit des Absolutismus. 
Der Sturm und Drang war ein Gegenprogramm der Aufklärung und eine Auflehnung gegen den Absolutismus.
Der Sturm und Drang blieb immer eine rein literarische Revolution, die nicht von einer revolutionären politischen Bewegung im Volk getragen wurde. 
 
 

Charakterisierung der Epoche

Die zornigen jungen Männer der Epoche, die für den absoluten Staat gefährliche Freiheitsideen aufgriffen, erregten Aufsehen mit ihrem ungeheuren Pathos und Genie. Sie protestierten gegen die Unterdrückung des Bürgers durch die absolutistischen Fürsten. Meist blieben aber sowohl Proteste als auch Sympathien auf dem Papier; denn die politischen Verhältnisse 
(Kleinstaaterei, Machtmissbrauch der Fürsten, Rechtsunsicherheit, Zensur) erlaubte es den Schriftstellern nicht, sich wirklich ins politische Leben einzumischen, so dass sie ihren Tatendrang in ihren Werken befriedigen mussten.

Der bedeutendste Roman der Epoche ist Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" : mit dem Sturm von Gesellschaftskritik und tiefer Natursehnsucht verband er die neue Modewelle der Empfindsamkeit. 
Die tragische Geschichte des jungen Werthers traf offenbar den Nerv der Zeit - der Roman hatte sensationellen Erfolg in ganz Europa (und außerdem eine verheerende Wirkung auf junge Leute; in Nachahmung des unglücklichen Selbstmörders Werther gab es eine ganze Welle von Selbstmördern).
 
 

Vertreter
Die bedeutendsten Vertreter der Epoche waren 
Friedrich Maximilian Klinger (Sturm und Drang),
Friedrich von Schiller (Die Räuber),
Johann Wolfgang von Goethe (Die Leiden des jungen Werthers) und 
Jakob Michael Reinhold Lenz (Der Hofmeister).
Es gab selbstverständlich noch andere Vertreter wie Johann Georg Hamann
Johann Gottfried Herder, Friedrich Leopold oder Heinrich Leopold Wagner, um nur einige zu nennen.
 
 

Inhaltsangabe zu Schillers "Die Räuber"

Maximilian Graf von Moor hat zwei Söhne: Karl, der Erstgeborene ist liebenswert und etwas leichtsinnig, 
der jüngere Franz ist zwar hochintelligent, aber auch hässlich und bösartig. Da Franz die Herrschaft übernehmen will, 
muss er erst seinen Bruder Karl aus dem Weg räumen. Dies erreicht er durch gefälschte Briefe, worauf sein Vater Karl enterbt und verflucht. 
Der tief verletzte Karl gründet mit seinem Freund Spiegelberg eine Räuberbande, während Franz mit der gefälschten Nachricht von Karls Tod seinen Vater in eine tiefe Verzweiflung treibt und ihn anschließend in einen Turm sperrt. 
Er gibt auch seinen Vater für tot aus und übernimmt die Herrschaft. 
Vergeblich versucht er aber Karls Frau Amalia für sich zu gewinnen . Die Räuber spalten sich in zwei Gruppen auf Karl und seine Anhänger helfen den Armen, rächen unschuldig Verfolgte und strafen bestechliche Politiker und Anwälte. 
Die Anhänger Spiegelbergs dagegen sind nur brutale Kriminelle. Ein junger Mann mit dem Namen Kosinski taucht in Karls Gruppe auf und erzählt Karl seine Lebensgeschichte. Durch die Erzählung muss Karl an Amalia denken und beschließt, unter falschem Namen ins Schloss zurückzukehren. Dort erkennt er, dass Amalia ihn immer noch liebt, ihn aber nicht erkennt, bis er ihr die Wahrheit sagt. Er erfährt von Karls Plänen und schwört Rache, als er im nahen Wald seinen Vater entdeckt, der verhungern soll. 
Doch der treue Diener Hermann versorgt ihn heimlich. Als Franz erkennt, dass seine Pläne gescheitert sind, erdrosselt er sich, weil er das als den einzigen Ausweg sieht. 
Karl gibt sich als Räuberhauptmann zu erkennen. Vor Entsetzen stirbt sein Vater. 
Karl flieht, da er ein neues Leben beginnen möchte, doch Amalia will ihn nicht verlassen und so fliehen sie zusammen. 
Doch die übrigen Räuber erinnern Karl an seinen Schwur, dass er sie nie verlassen wird. 
Amalia erkennt, dass sie Karl nicht mehr für sich gewinnen kann und will Selbstmord begehen. 
Doch sie selbst hat nicht Mut und so bittet sie Karl, es zu tun. 
Er tötet sie und beschließt, sich der Justiz zu stellen. Er gibt sich einem armen Tagelöhner mit kinderreicher Familie gefangen, damit dieser das hohe Lösegeld bekommt, dass auf die Ergreifung des Räuberhauptmannes ausgesetzt ist.

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© A. W.,  Schwerte/Ruhr 2001