Die althochdeutsche Sprache ist der älteste Abschnitt
der hochdeutschen Sprache.
Im frühen Mittelalter schrieben in der Regel
nur Geistliche und Adelige.
Die althochdeutsche Literatur und Sprache gliedert
sich wie folgt auf :
Die ersten Überlieferungen entstanden um 910,
als die Karolinger ein
Eindeutschen der christlichen Welt ermöglichten
und die Kirche im
Mittelpunkt der Kultur stand.
Dem hohen Mittelalter gelang die Schöpfung einer
großartigen Kultureinheit,
die sich aus den prägnanten Spannungen zwischen
Kaisermacht und Papsttum,
also zwischen weltlichem und geistlichem Regiment
ergab.
Die Bildung des Rittertums hat prägenden Einfluss
auf diese Zeit.
Die Kreuzzüge bringen die europäische
Ritterschaft in engen Kontakt
und vermitteln ihr orientalisches Kulturgut.
Die mittelhochdeutsche Dichtung dieser Epoche ist
wesentlich gekennzeichnet
durch folgende Formen:
Ritterlich
höfisches Epos
Das ritterlich-höfische Epos entstand erst um
1140, als die
Ritterburgen nun Mittelpunkt der Kultur waren und
die Ritter anfingen,
sich untereinander Standesdichtungen zu schreiben.
Sie achteten auf Reinheit und Rhythmus der Verse
und schafften somit ein Idealbild,
nach dem sich das ritterliche Leben ausrichten sollte.
Der eigentliche Begründer des deutschen Ritterepos
war Heinrich von Veldecke (1140-1204),
der sein Hauptwerk Eneide
etwa um 1180 verfaßte.
Was Veldecke begann, führte Hartmann
von Aue 1200 mit seinen Werken
Erec, Gregorius
und
Der
Arme Heinrich weiter.
Der bekannteste Autor aus dieser Epoche war Gottfried
von Straßburg
(gestorben um 1200), der mit seiner Bearbeitung
von Tristan und Isolde bekannt wurde.
Volksepos
Als zweite Dichtungsform des Mittelalters gilt das
Volksepos,
welches das deutsche Sagengut behandelte.
Trotz seines Namens war das Volksepos nicht eine
Dichtung aus dem Volk für das Volk,
sondern es handelte sich wiederum um von Rittern
für Ritter gedichtete Werke.
Zu den berühmtesten Volksepen gehören
:
a. das Nibelungenlied
b. das Gudrunlid
c. Dietrich von Bern .
Minnegesang
Die dritte Epoche in der mittelhochdeutschen
Dichtung war der Minnegesang.
Der Minnegesang widmete sich der Beziehung
zwischen Mann und Frau.
Der Inhalt befasste sich meist mit Liebesbotschaften
und dem Gespräch zwischen Dame und Ritter.
Man drückte die schmerzliche Trennung
der Liebenden aus oder den Tod eines Fürsten.
Jeder Minnesänger verfaßte seine
Texte und Melodien selbst, wobei das geistige Eigentum streng beachtet
wurde.
Die Lieder wurden mit der Geige oder der Fidel
vorgetragen oder nur vom Sänger gesungen.
Die Minnelieder waren damals sehr beliebt.
Man verbreitete sie erst von Mund zu Mund ,
bevor man sie auf Pergamentstreifen aufschrieb.
Im älteren Minnegesang (vor 1175) trat
gewöhnlich die Dame als Werbende auf.
Ab 1175 spricht man vom jüngeren Minnegesang,
in dem der Ritter die Dame umwirbt.
Als größter Minnesänger des Mittelalters
gilt Walther von der Vogelweide,
dessen berühmteste Werke in der Blütezeit
des Minnegesangs entstanden.
Dieser Autor ist der vollendetste und vielseitigste
Lyriker des Mittelalters.
Er schrieb Mädchenlieder, in denen er echte
Weiblichkeit und Anmut preiste,
aber auch Spruchdichtungen über politische
Angelegenheiten.
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